Welche Herdarten gibt es?
« Ein kompakter Überblick »
Spätestens, wenn der alte Herd seinen Geist aufgibt oder eine neue Küche angeschafft werden soll, stellt man sich die Frage: „Was für ein Herd soll der Neue sein? Welche Herdarten gibt es?“ Jedes, der auf dem Markt befindlichen Systeme hat seine Vor- und Nachteile. Deshalb informieren wir Sie gerne und helfen bei der Überlegung, welche persönlichen Vorlieben für welche Herdart sprechen. Finden Sie mit unserem Ratgeber gemäß dem Motto „Eigener Herd ist Goldes wert“ Ihren persönlichen Favoriten!
Welche Herdarten gibt es bei uns aktuell?
Bis vor einigen Jahren war die Entscheidung einfach: Es gab den Elektroherd mit einzelnen Gusseisenplatten, den Gasherd sowie die gute alte Kochmaschine oder Kochhexe, die mit Feststoff wie Holz oder Kohle betrieben wurde. Letztere ist schon lange vom Aussterben bedroht, da sie im modernen, urbanen Leben keinen Platz mehr hat. Nicht als komfortabel und nicht sicher genug, gilt. Und auch der gute, alte Elektroherd ist nicht mehr up to date. Er gilt als antiquiert und überholt, zu träge und ein großer Strom-Verbraucher dazu. Auf dem Markt spielt er praktisch keine Rolle mehr und man muss ihn fast schon suchen, will man ihn denn unbedingt. Doch neue Herdarten stehen inzwischen zur Wahl: Glaskeramik und Induktion haben sich zu Stahlplattenherden und Gasherden gesellt. Wir widmen uns den Vor- und Nachteilen dieser drei Herdarten:
Stahlplattenherd – nur für Großküchen
Der Stahlplattenherd verfügt über eine einzige, sich über die gesamte Herdfläche ausdehnende Stahlplatte, die ähnlich wie beim Elektroherd aufgeheizt wird, sodass das Kochgeschirr an jeder beliebigen Stelle auf dem Stahlplattenherd positioniert werden kann. Größe und Form der Töpfe und Pfannen spielen dabei keine Rolle. Aufgrund der durchgehenden Platte gibt es nur wenige Regulierungsmöglichkeiten und die Strahlungshitze ist enorm.
Gas – günstig ohne viel Technik
Gasbetriebene Herde finden sich in Milliarden von Küchen auf der ganzen Welt. Sie sind extrem robust und wartungsarm. Dazu kommt, dass Gas als Hitzequelle sehr günstig ist, was aber teilweise durch die schlechte Effektivität wieder zunichtegemacht wird. Auch aktuell schwören viele Profis auf diese Herdart. Auf Gas kann man fast jedes Kochgeschirr benutzen, es braucht nicht einmal einen ebenen Boden zu haben. Ist im Haus ein Erdgasanschluss vorhanden, so ist der Betrieb eines Gasherdes unproblematisch. Andernfalls muss alle paar Wochen die Gasflasche gewechselt werden. Ein weiter großer Nachteil ist die offene Flamme an sich. Griffe von Töpfen und Pfannen können sehr heiß werden. Außerdem birgt eine offene Flamme immer eine gewisse Brandgefahr. Ein weiterer Nachteil ist das Aufheizen der Umgebung. Gerade wo viel und häufig gekocht wird, spielt das im Sommer eine Rolle.
Glaskeramikkochfeld – sicher, einfach und pflegeleicht
Umgangssprachlich wird dieses Kochfeld Ceranfeld genannt, auch wenn Ceran lediglich ein Markenname für Glaskeramikkochfelder des Herstellers Schott ist. Die Funktion eines solchen Feldes beruht nicht mehr wie beim Stahlplattenherd auf der reinen Leitfähigkeit des Materials. Das hat den Vorteil, dass die Fläche neben der eigentlichen Heizstelle kalt bleibt und sich nicht das ganze Ceranfeld erhitzt. Es handelt sich um Wärmestrahler-Technik und die Heizelemente befinden sich unter der Glasplatte. Die Ceranplatte lässt hauptsächlich die roten und infraroten Strahlungsanteile hindurch. Diese werden vom Kochgeschirr absorbiert. Vorteile eines solchen Ceranfeldes ist die einfache Bedienung, die kurze Aufheizzeit sowie eine gute Effizienz im Vergleich zu anderen Herdarten. Prinzipiell kann jedes Kochgeschirr mit planem Boden benutzt werden. Aufgrund der glatten Oberfläche ist es spielend leicht zu säubern. Der große Nachteil ist die Trägheit bei der Temperaturregulierung sowie ebenso die offene Hitzequelle.
Induktionsherd – schnell und effektiv mit großer Sicherheit
Die neueste Generation unter den Herdarten ist der Induktionsherd, der auf den ersten Blick wie ein herkömmliches Ceranfeld aussieht, aber mit einer innovativen Technik aufwartet. Hier werden nicht die Herdfläche, sondern lediglich die Töpfe und Pfannen darauf erhitzt. Unter der Glaskeramikplatte verbergen sich Magnetspulen, die im Boden des Kochgeschirrs Wirbelströme induzieren, und so den Boden erwärmen. Das Kochfeld an sich bleibt kalt. Ein Induktionsherd reagiert annähernd so direkt wie ein Gasherd auf Änderungen der Einstellungen. Seine großen Vorteile: Keine offene Hitzequelle! Auch die Umgebung wird nicht aufgeheizt. Ein Induktionsherd ist schnell, er erhitzt zwei Liter Wasser fast doppelt so schnell von 15 auf 90 °C wie ein Gasherd. Da sich, anders als bei allen anderen Herdarten, außer bei Gas, die Platte nicht erhitzt, gibt es auch keine Zeitverzögerung beim Reduzieren der Hitze. Einen Nachteil aber gibt es bei all den Vorteilen. Es ist die Tatsache, dass spezielles, induktionsgeeignetes Kochgeschirr erforderlich ist. Trotzdem sind moderne Induktionsherde für Profis wie für ambitionierte Hobbyköche heute meist erste Wahl.
Welches Kochgeschhirr für welche der Herdarten?
Gas
Was den Gasherd anbelangt ist die Frage ganz schnell beantwortet: Alles, was die Hitze aushält, kann zum Kochen benutzt werden. Praktisch jedes Kochgeschirr ist für diese Herdart geeignet.
Elektro, Ceran und weitere
Beim Ceranfeld, aber auch beim Elektro- und Stahlplattenherd ist es ähnlich wie beim Gasherd, allerdings können Kupfertöpfe oder Alugusstöpfe Spuren auf dem Cerankochfeld hinterlassen. Außerdem sind deren Böden häufig nicht wirklich plan, was die Hitzeleitung stark negativ beeinflusst. Zusammengefasst: alles Kochgeschirr mit planem Boden kann auf den Herden, die auf Leitungs- sowie Strahlungswärme beruhen problemlos genutzt werden. Beispielsweise liefern die wunderbaren Töpfe aus Kupfer der Firma De Buyer hervorragende Koch- und Bratergebnisse auf Ceran- sowie Gasherden.
Induktionstöpfe
Anders beim Induktionsherd: Hier muss der Topfboden magnetisch sein, damit Hitze im Topf entstehen kann. Ob Ihre, sich schon im Haushalt befindlichen Töpfe geeignet sind, können Sie mit einem normalen Magnet prüfen: Bleibt er am Topfboden haften, kann mit diesem Topf auf dem Induktionsherd gekocht werden. Allerdings: Nicht jeder magnetische Topfboden ist gleich gut geeignet. Es lohnt sich beim Kauf darauf zu achten, dass die Eignung explizit angegeben ist. Ganz hervorragend funktionieren auf diesen Herden Eisentöpfe wie das beliebte Le Creuset oder Skeppshult Kochgeschirr. Aufgrund der hohen Materialdichte speichert dieses die Wärme sehr gut und gibt sie auch seitlich an das Gargut ab. Das prädestiniert sie für scharfes Anbraten und anschließendem langsamen Schmoren. Ebenfalls exzellent verhalten sich hochwertige Emailletöpfe wie etwa von der Firma Riess. Die glatte Oberfläche ist bakterienhemmend sowie leicht zu reinigen. Zudem wird der Eigengeschmack der Speisen in keiner Weise beeinflusst, wie es manchmal bei anderem Geschirr der Fall ist. Diese Töpfe verhalten sich gegenüber den Speisen vollkommen neutral, was besonders Allergiker zu schätzen wissen. Für den Induktionsherd Töpfe zu finden, ist heute einfach, es gibt eine große Auswahl auf dem Markt.
Bei Induktionsherd geeignete Pfannen fallen einem sofort die geschmiedeten de Buyer Eisenpfannen oder die extrem glatten Silit Silargan Pfannen ein.
Der richtige Herd – eine Frage von Vorlieben
Für welche auf dem Markt befindlichen Herdarten Sie sich auch entscheiden mögen – hochwertige, zum jeweiligen Herd passende Kochtöpfe und Bratpfannen helfen, aus guten Zutaten ein hervorragendes Mahl zu bereiten. Ob Ihre Vorlieben bei der Auswahl sich eher am Kochgeschirr oder an der Herdart selbst orientieren, bleibt Ihnen dabei ebenso überlassen, wie die Frage, was Sie auf Ihrem neuen Herd kochen!
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