Pasta selber machen
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Nudeln machen glücklich, sagt man zumindest. Das würde auch erklären, warum die Teigwaren schon so lange so beliebt sind. Das älteste bekannte Nudelrezept stammt aus China und ist etwa 4000 Jahre alt. Trotzdem sind heute die Italiener Meister im Pasta kochen: Pro Kopf verbrauchen sie 28 Kilogramm pro Jahr. In Deutschland liegt der Konsum gerade bei 5 Kilo. Ob es daran liegt, dass es in Italien viel üblicher als bei uns ist, Nudelteig selber zu machen? Das ist viel einfacher, als Sie denken. Probieren Sie es aus, Sie werden nicht nur vom Geschmack überrascht sein.
Was ist dran am Glück aus der Nudel?
Ernährungsexperten bejahen diese Frage ganz eindeutig. Vor allem die bei uns so beliebten hellen Nudelsorten liefern eine große Portion gut verfügbarer Kohlehydrate. Umgewandelt in Zucker bekommen wir so einen Energieschub und die Insulinausschüttung beginnt. Insulin ist verantwortlich für Tryptophanspiegel im Gehirn, aus dem das Glückshormon Serotonin hergestellt wird. So gesehen kann man Glück essen und sogar selber machen.
Warum selber machen, statt ins Regal zu greifen?
Natürlich kann man Teigwaren in guter Qualität sehr bequem im Supermarkt kaufen und es gibt wohl kaum einen Haushalt, in dem Nudeln sich nicht im Vorrat befinden. Warum also sollten Sie die Pasta selber machen? Diese Frage kann nur stellen, wer noch nie genüsslich eines der vielen Nudelgerichte, die Mamas oder Nonnas in Italien ihren Familien kochen, probiert hat. Nudeln aus der Packung, oft frisch aus dem Kühlregal, sind mitunter sehr gut – selbstgemachte, frische Nudeln dagegen eine Offenbarung. Pasta selber machen, das ist Küchenkultur und jeder Feinschmecker wird begeistert sein.
Italienische Pasta selber machen ist (fast) ein Kinderspiel
Man benötigt Hartweizengrieß, Wasser, Salz und Olivenöl, das den Teig ein wenig geschmeidiger macht. Aus diesen Zutaten besteht die klassische „pasta secca“, die nicht nur hervorragend schmeckt, sondern sich getrocknet auch gut lagern lässt. In Süditalien zieht man diese der „pasta all‘ uovo“, die mit Ei gemacht wird, vor. Je weiter man nach Norden kommt, umso öfter werden Eiernudeln serviert. Bei diesen kann man für mehr Sanftheit und Glätte bis zu 50 % des Hartweizengrießes durch Mehl ersetzen.
Man benötigt nur wenig, um Nudelteig selber zu machen
Es ist beim Kochen wie immer: Entweder man sucht sich Hilfsmittel in Form von Maschinen oder man muss selber kräftig zupacken. Problemlos lässt sich der Teig in etwa 10 Minuten von Hand kneten, wenn man ihn nicht in die Küchenmaschine geben möchte. Auch den Nudelteig kann man mit einem Nudelholz, dem Mattarello, einem 30 bis 50 cm langen dicken Holzstab ausrollen. Aber, jedem muss bewusst sein, dass dies viel Körpereinsatz und Mühe bedeutet und erst nach langer Übung der Teig wirklich dünn ausgerollt werden kann. Pasta selber machen mit einer Maschine ist viel einfacher.
Die Nudelmaschine verfügt über einen Wahlschalter für die Teigstärke, die man in mehreren Durchgängen immer weiter verkleinert. Die Teigbahn kann man, so wie sie aus der Nudelmaschine kommt, für Lasagne oder zur Herstellung von Ravioli verwenden. Bei der Nudelzubereitung mit einer Maschine kann man mithilfe des Schneidaufsatzes Tagliolini oder Tagliatelle ganz einfach mit der Nudelmaschine schneiden. Wer auf die Nudelmaschine verzichten möchte, kann beispielsweise mit einem Pizzaschneider Steifen oder Flecken ausrollen oder aus einer „Wurst“ Orecchiette formen.
Rezept für Nudelteig ohne Ei – für 4 Portionen
- 500 g Hartweizengrieß
- 200 ml Wasser sehr warmes Wasser
- Salz für das Kochwasser – es soll so salzig sein wie Meerwasser
Den Grieß auf die Arbeitsplatte geben, wie einen Krater formen und in die Vertiefung einen Teil des Wassers geben und von außen Grieß hineinschieben. Sobald es eine Art Brei ist, mit den Händen gut kneten. Dabei immer mehr Grieß von den Außenseiten sowie Wasser einarbeiten. So entsteht binnen 10 Minuten ein glatter, elastischer Teig, der nicht mehr klebt. Bleiben die Hände beim Kneten sauber, ist der Teig fertig. Natürlich können Sie auch alle Zutaten in die Küchenmaschine geben und dort ebenso verarbeiten. Nun sollte der Teig eingewickelt mindestens eine halbe Stunde ruhen. Aus diesem Teig stellt man mit oder ohne Nudelmaschine die Teigwaren wie gewünscht her und gibt die Pasta zum Kochen für 3 bis 4 Minuten in gut gesalzenes, nur leicht sprudelndes Wasser. Schwimmen die Nudeln oben, sind sie fertig und können abgeschöpft werden.
Nudeln mit Ei selber machen – Rezept für 4 Portionen
- 400 g Mehl Typ 00 alternativ 405 oder 200 g Mehl und 200 g Hartweizengrieß
- 4 Eier
- ½ TL Salz
- 2-3 EL Olivenöl
Das Verhältnis Mehl zu Hartweizengrieß kann man selbst wählen: Je mehr Grieß umso mehr Biss und Konsistenz haben die Nudeln. Wir fanden halb und halb am besten. Sämtliche Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Knethaken des Handrührers zu Nudelteig verkneten. Selbstverständlich geht das auch in der Küchenmaschine. Nach etwa 10 Minuten kneten, glänzt der Teig und löst sich von der Schüssel. Zu einer Kugel formen und in Folie wickeln. So soll er 30 Minuten ruhen. Danach kann er wie gewohnt weiter verarbeitet werden.
Damit sich das Nudelteig selber machen lohnt
Es gibt unzählige Rezepte für leckere Pasta Gerichte und wir haben geknetet, gekocht und gekostet. Die leckersten Rezepte, finden Sie hier. Natürlich können Sie fertige Nudeln verwenden, machen Sie diese aber selbst, dann haben Sie echte Gaumenschmeichler.
Tagliolini-Variationen mit Steinpilzen für zwei Verliebte
- ½ Rezept der Eierteigwaren
- 1 Knoblauchzehe, halbiert
- 250 g Steinpilze, geputzt und in mundgerechten Scheiben
- 1 EL fein gehackte glatte Petersilie
- 150 ml Sahne
- weißer Pfeffer aus der Mühle
- Meersalz
- 2 EL Olivenöl
- etwas geriebener Käse aus Italien, am Hartkäse, wie Pecorino
- etwas gemahlene Chilischote aus der Chilimühle
Das Öl in einer Pfanne erhitzen und den Knoblauch leicht bräunen, dann herausnehmen. Die Steinpilze in das heiße Öl geben und unter Schwenken anbraten. Eine gute Prise Salz lässt die Pilze Wasser ziehen, was den Geschmack intensiviert. Ist dieses verdampft, Pfeffern und mit Deckel noch einige Minuten kochen lassen. Die frische Pasta ins recht salzige Nudelwasser, am besten in einen Pasta- oder Spargeltopf, geben.
Wenn die Pilze anfangen anzusetzen, gut rühren und mit einer Kelle des heißen Nudelwassers ablöschen. Die Teigwaren bissfest herausnehmen und mit den Pilzen mischen. Jeweils zwei halbe Portionen auf Tellern anrichten. Nun die restlichen Nudeln mit Chili, noch etwas Pfeffer, der Sahne sowie zwei Esslöffeln Pecorino mischen und kurz ankochen. Hiervon jeweils die Hälfte neben der Tagliolini ohne Sahne anrichten. Alles mit Petersilie bestreuen und eventuell mit etwas Meersalz aus der Mühle nachwürzen.
Tagliatelle alla Nonna
Dies ist eines der Gerichte, die es in jeder italienischen Familie, aber für die es offiziell kein Rezept gibt. Die Menge an Nudeln schätzt man nach Essern am Tisch. Dann schwitzt man Zwiebelwürfel sowie Speckwürfel an, röstet anschließend eine gute Menge Tomatenmark mit und streut etwas Zucker darüber. Lieber weniger, mehr zufügen kann man später noch. Dann würzt man mit italienischen Kräutern, Pfeffer, Salz und Chili. Das muss alles sehr schnell gehen, dann gießt man wenig Wasser an und gibt ordentlich süße Sahne dazu, gut aufkochen, abschmecken und genießen.
Nudelgerichte kommen bei Gästen immer gut an. Ein Abend mit Freunden, um neue Rezepte auszuprobieren, macht nicht nur viel Freude, sondern im Falle eines Pastaabends – siehe oben – nachweislich glücklich.
Da bekanntlich die besten Partys in der Küche stattfinden, wäre es doch toll, wenn die Gäste sich an der Nudelmaschine selbst versuchen könnten und verschiedene Rezepte gemeinsam gekocht würden. Wir sind sicher, ein solcher Abend, bei dem die Gäste ihre Pasta selber machen, bleibt lange positiv in Erinnerung.